Oft machen Projekte sowie Beratungs- und Testangebote sich nicht nur für niedrigschwellige HIV-, Hepatitis- und STI-Testangebote selbst stark, sondern engagieren sich auch zu verwandten Themen, die drogengebrauchende Menschen als Zielgruppe betreffen. Da die meisten niedrigschwelligen Beratungs- und Testangebote für drogengebrauchende Menschen Teilprojekt einer Organisation sind, ist diese Strategie in der Regel in die Gesamtstrategie der Organisation eingebunden. Dennoch kann es sinnvoll sein, die Bedeutung gesellschaftspolitischer Themen für ein erfolgreiches Beratungs- und Testangebot gesondert zu kommunizieren. Themen wie z. B. Verhinderung von Konsumräumen, Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV, Diskriminierung aufgrund von Substanzkonsum, Marginalisierung sozial benachteiligter Gruppen, Kriminalisierung der HIV-Übertragung etc. können sich deutlich auf die mögliche Wirksamkeit von niedrigschwelligen Beratungs- und Testangeboten auswirken. Für die Akzeptanz und den Erfolg des Projektes kann es daher wichtig sein, sich gesellschaftspolitischer Themen anzunehmen, die die Zielgruppe stärken und empowern.
Frage vierzehn des Euro HIV EDAT-Selbsteinschätzungsrasters konzentriert sich auf die sozialen, politischen und rechtlichen Fragen, die sich auf die Arbeit des Beratungs- und Testangebots auswirken können.