Praxisbesuche und Kollegialer Austausch

Insbesondere beim Aufbau eines neuen Beratungs- und Testangebots oder bei der Einführung neuer Angebote bei der Weiterentwicklung des Projekts, kann es hilfreich sein, sich mit Kolleg*innen auszutauschende bereits über Erfahrungen mit dem jeweiligen Angebot verfügen. Ein telefonischer Austausch oder eine Onlinekonferenz können wichtige Fragen oft schnell und unkompliziert klären.

Besonders hilfreich kann ein Projektbesuch in einem anderen Projekt sein. Ein Praxisbesuch ermöglicht es, Erfahrungen in einem laufenden Projekt zu sammeln und bietet daher wesentlich mehr Einblicke und Erkenntnisse als ein Austausch. Praxisbesuche bieten sich nicht nur beim Aufbau oder der Erweiterung von Projekten an. Auch im laufenden Betrieb kann es sinnvoll sein, z.B. neue Mitarbeitende Erfahrungen in einem anderen Projekt sammeln zu lassen. Auch Projektmitarbeitende profitieren davon, wenn sie die Gelegenheit haben, ein anderes Projekt zu besuchen und eine Zeit dort aktiv eingebunden zu sein und Erfahrungen zu sammeln. So kann dieses helfen, blinde Flecken im eigenen Projekt zu identifizieren und Anregungen für Veränderungen in der eigenen Arbeit zu erhalten. Auch Projekte, die Projektbesuche ermöglichen, profitieren von den Besucher*innen. Als Externe haben diese einen anderen Blick auf das Projekt und die Abläufe und können durch Fragen und Anregungen zur Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des eigenen Projekts beitragen. Es kann sinnvoll sein, wenn Projekte “regelmäßige” gegenseitige Projektbesuche vereinbaren, um gemeinsam hiervon zu profitieren. Dieses kann in die Evaluation und Qualitätssicherung der Projekte integriert werden.

Kontaktadressen und Ansprechpartner*innen können über die Karte der niedrigschwelligen Testprojekte oder über die Deutsche Aidshilfe, Aidshilfe NRW und andere Dachorganisationen gefunden werden. Die Projekte, die sich im Folgenden hier vorstellen, freuen sich über eine Kontaktaufnahme zum Kollegialen Austausch und/oder zu einem Praxisbesuch. 

Du möchtest dich durch Good-Practice-Beispiele inspirieren lassen und andere Projekte kennenlernen? Auf der Seite “Projekte stellen sich vor” kannst du interessante Projekte finden. 

Du möchtest dein Projekt hier eintragen: melde dich gerne bei uns per E-Mail.

Als Aidshilfe in einer ländlichen Region freuen wir uns auf kollegialen Austausch. Die Aidshilfe Ahlen e.V., Beratungsstelle für den Kreis Warendorf wurde 1986 gegründet und ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Sie wird aus Landesmitteln und durch den Kreis Warendorf finanziert. Für die kreisweite Zuständigkeit stehen eine pädagogische Fachstelle und eine Verwaltungsstelle in Teilzeit zur Verfügung.
Ziel der Aidshilfe ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihre eigenen Entscheidungen informiert und verantwortungsvoll zu treffen.

In den Schulen des Kreises Warendorf führt die Aidshilfe Ahlen e.V. Aufklärungsprojekte zum Themenfeld HIV, Sexualität und Gesundheit durch, und ist im Jugendfreizeitbereich ebenso präsent wie bei verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen.

Mit einem niedrigschwelligen, kostenlos und anonym nutzbaren Testangebot (Schnelltests auf HIV, Syphilis und Hepatitis C) ermöglicht die Aidshilfe Ahlen die Abklärung möglicher Risikosituationen und bietet Beratung zu sexueller Gesundheit an. Bei Bedarf erfolgt die Vermittlung und Begleitung zur weiteren Abklärung und gegebenenfalls Behandlung.

Menschen mit HIV steht die Aidshilfe Ahlen begleitend zur Seite, sie berät und unterstützt entsprechend der individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten. Die Beratungsstelle setzt sich für die Solidarität mit Menschen mit HIV ein. Die Akzeptanz von sexueller Vielfalt und unterschiedlichster Lebensstile ist für die Aidshilfe Ahlen e.V. selbstverständlich.

Der Leitfaden "Wie baue ich ein Testangebot auf" wurde gemeinsam mit der Aidshilfe Ahlen produziert. Den Leitfaden inkl. Videos findet ihr hier.

Kontakt: Aidshilfe Ahlen e.V. Beratungsstelle für den Kreis Warendorf, Königstr. 9, 59227 Ahlen

Ansprechpartnerin: Sandra König

Tel.: 02382.3193

E‐Mail: info@aidshilfe-ahlen.de

Web: https://www.aidshilfe-ahlen.de/

Die Drogenhilfeeinrichtung kick integriert unter der Trägerschaft der aidshilfe dortmund e. v. ein differenziertes System niedrigschwelliger Basishilfen von der reinen Überlebenshilfe bis etwa zur Vermittlung in eine Entgiftungseinrichtung.

Konkret bedeutet das: Während der gesamten Öffnungszeiten stehen den Besucher:innen sämtliche nachfolgend skizzierte Angebote der Einrichtung zur Verfügung.
Entsprechend der Verzahnung von Gesundheitsförderung, Prävention sowie differenzierter Begleitungs- und Betreuungsaktivitäten werden diese von einem interdisziplinären Team von Mitarbeiter*innen mit medizinisch/krankenpflegerischer und sozialpädagogischer Ausbildung erbracht:

  • Kontaktcafé – mit verschiedenen Angeboten der Grundversorgung, als Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeit und zur Herstellung und Stabilisierung des Kontaktes
  • Beratung – mit akzeptanzorientiertem Ansatz als Krisenintervention, Sozialberatung, Safer-Use-Beratung und Informationsvermittlung zu Infektionskrankheiten, sowie Vermittlung in Entgiftung oder Substitution und in weiterführende Hilfeeinrichtungen;
  • Drogentherapeutische Ambulanz – zur medizinischen Behandlung und Betreuung;
  • Drogenkonsumraum – mit der Möglichkeit zum legalen Konsum illegaler Drogen unter hygienischen, stressfreien und medizinisch kontrollierten Bedingungen.

Kontakt: Drogenhilfeeinrichtung kick: der Aidshilfe Dortmund e.V., Hoher Wall 9-11 (Nebeneingang Grafenhof), 44137 Dortmund

Ansprechpartnerin: Lea Roob

Tel.: 0231.4773699-0

E‐Mail: info@kick-dortmund.de

Web: https://www.kick-dortmund.de/

Zusammen Contra gegen Hepatitis C von VISION e.V. dem Verein für innovative Drogenselbsthilfe

VISION e.V. hat die Wurzeln in der Drogenselbsthilfe und noch heute besteht unser Mitarbeiterteam zu einem hohen Anteil aus Menschen unserer Community. Uns liegt der Gedanke nahe, Peers in unterschiedliche Arbeitsbereiche einzubinden, den Nutzer*innen unserer Angebote einen niedrigschwelligen Zugang zu ermöglichen und die Fachkompetenz der Peers anderen Menschen zu Gute kommen zu lassen.

Eine Bedingung zum Peereinsatz war die Verbindung zum Drogenkonsum und/oder Erfahrungen mit der Hepatitis C Erkrankung. So entwickelte sich die Projektidee, Drogengebraucher*innen über die Infektions- und Behandlungswege der Hepatitis C aufzuklären, ein niederschwelliges kostenfreies, anonymes Testangebot zu installieren sowie den Betroffenen einen erfahrenen Peer/Buddy an die Seite zu stellen. Für den Einsatz der Buddys wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt.

Contra geben gegen Hepatitis C war geboren. Mit Contra 2.0 haben wir das Angebot erweitert und die Testung direkt in die Szene gebracht. Zu regelmäßigen Terminen fahren Buddy und Streetworker zu den Kölner Szenetreffpunkten und bieten dort Beratung und Testung an. Bei einem reaktiven Testergebnis kann über unser Buddy — Projekt die Begleitung zu einer kooperierenden Arztpraxis erfolgen und die weiteren Schritte zu einer Behandlung eingeleitet werden. Während der gesamten Dauer steht der betroffenen Person der erfahrene Buddy zur Seite. Durch das Einbringen der eigenen Erfahrungen des Buddy entsteht rasch eine Vertrauensbasis, die sich als wichtige Stütze zur medizinischen Behandlung herausgestellt hat.

Gerne berichten wir Kolleginnen und Kollegen, wie es uns gelungen ist, das Buddy Programm als Peerprojekt zu installieren und die Aufwandsentschädigung zu finanzieren. Wir freuen uns auf den Austausch.

Kontakt: VISION e.V. Verein für innovative Drogenselbsthilfe, Neuerburgstr. 25, 51103 Köln

Ansprechpartnerin: Claudia Schieren

Tel.:  0221.8200730

E‐Mail: claudia.schieren@vision-ev.de

Web: https://www.vision-ev.de/