Niedrigschwellige, zielgruppennahe Beratungs- und Testangebote sind ein wichtiger Ansatz, um die Menschen zu erreichen, die besonders von HIV, Hepatitiden und STI betroffen sind, und um ihnen adäquate Angebote machen zu können. Injizierenden Drogengebrauchenden sollten regelmäßig solche Beratungs- und Testmöglichkeiten als Teil eines umfassenden Präventions‐, Betreuungs‐ und Therapieprogramms angeboten werden. Es ist wichtig, dass diese Testangebote im Falle eines positiven Ergebnisses klar und umfassend mit Therapie und ‐Betreuungsangeboten, und bei einem negativen Ergebnis mit Präventionsangeboten verbunden sind.
Beratung und Anbindung an die Versorgung durch Weiterverweisung sind dabei zentrale Elemente der Angebote. Beide haben auch Auswirkung auf die öffentliche Gesundheit, indem sie gesundheitliches Schutzverhalten fördern und das allgemeine Infektionsrisiko senken. Sie sind somit Dreh- und Angelpunkte des Versorgungskontinuums: Idealerweise wird eine Person mit einer neuen HIV- oder Hepatitis-Infektion so bald wie möglich diagnostiziert, an das medizinische Versorgungssystem angebunden und im Versorgungssystem gehalten, erhält eine anti-retrovirale Therapie und erreicht die Virusunterdrückung bei HIV bzw. Heilung von Hepatitis C.
Als Grundlage für die Arbeit gelten für Beratungs- und Testangebote gelten fünf Grundsätze/Testnormen (im Englischen die „5C’s“):