Schnelltests auf HIV, Hepatitis C und Syphilis sind seit Wegfall des Arztvorbehalts im März 2020 deutlich einfacher und niedrigschwelliger durchzuführen. Neben den medizinischen und rechtlichen Basics sind Beratungskompetenzen eine wichtige Grundlage, um ein Testangebot qualitätsgesichert und zielgruppengerecht durchführen zu können. Die Grundlagen der Testberatung vermittelt die Deutsche Aidshilfe nun auf einer mehrtätigen Schulung vom 21. bis 24. April 2022 in Paderborn.
Die Veranstaltung eignet sich gut als Aufbauschulung zum Seminar „Schnelltest ohne Ärzt*innen“, das sich vor allem der Testduchführung und rechtlichen Fragen widmet. Der Anmeldeschluss ist am 14. April.
Folgende Inhalte deckt die Veranstaltung ab:
Wissen zur HIV-, STI- und Hepatitis-Diagnostik
- Welcher Test bietet sich je nach Zeitpunkt des Risikokontakts an?
- Welche Tests und welche Testfrequenzen sind für Personen mit Risiken zu empfehlen? Wann testen wir zu viel?
- Worin unterscheiden sich Schnelltests von den „klassischen“ Testverfahren?
- Wie funktionieren der Ablauf und die Beratung bei Einsendetests zu HIV, Syphilis und GO/CT?
- Wie ist die Sensitivität, Spezifität und Aussagekraft verschiedener Tests?
- Was ist bei Tests im „diagnostischen Fenster“ zu beachten?
- Welche Schnelltests können auch ohne ärztliche Aufsicht angewendet werden? Was ist zu beachten?
Strategien zur Förderung der HIV/STI/Hepatitis-Tests
- Rahmenbedingungen: von der Bewerbung des Testangebots bis zur Verabschiedung von Testkunden
- Standards: Beratung, Befundmitteilung, Fragebogen zur Risiko-Abschätzung
Praktische Übungen
- Schnelltests: Vorbereitung, Blutentnahme, Testdurchführung, Dokumentation
- Beratung vor dem Test: Gestaltung des Settings, Informed Consent, Vorbereitung auf die Befundmitteilung